20. Oktober 2020

Unser unvergesslicher Camping Trip mit dem Wohnmobil durch Frankreich geht weiter ... Teil 2

Nachdem wir eine wunderschöne Woche am Atlantik verbracht hatten ( Hier geht es zum ersten Teil der Reise ), zog es uns nun weiter in die Berge und so sind wir am elften Tag unserer Reise Richtung Pyrenäen aufgebrochen. 

Unser neues Ziel war St-Jean-Pied-de-Port, das direkt an der Grenze zu Spanien liegt mitten im französischen Baskenland im Departement Pyrénées-Atlantiques. Hier beginnt gleichzeitig der bekannteste Jakobsweg - der Camino Francés, der von hier 25 km weit über den Grat der Pyrenäen bis ins spanische Roncavesvalles führt. „Pied de Port“ heißt am Fuße des Passes und über 60.000 Menschen - ca. ein Zehntel aller Pilger - beginnen hier jährlich ihren 730 km langen Weg nach Santiago Compostela. 

Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt über gemütliche Landstraßen durch die hügelige grüne Landschaft mit weidenden Schafen und Kühen, kamen wir am frühen Nachmittag auf unserem Stellplatz direkt im Zentrum von St-Jean-Pied-de-Port an. Wir hatten nahezu freie Platzwahl und konnten fast direkt an der alten Stadtmauer auf einem großen schattigen Platz unser Wohnmobil parken. Für die Übernachtung zahlten wir hier nur 9,- € inkl. Strom (bezahlt haben wir an einem Automaten) und standen dafür auf einem wirklich idyllischen und großen Platz. Die sanitären Anlagen waren etwas rudimentär, aber das sollte uns nicht stören, da wir unser eigenes Bad im Bürstner Lyseo Wohnmobil dabei hatten. Nach einer kurzen Kaffeepause mit leckeren Pasteis de Nata (die wir uns noch in Moliets gekauft hatten), spazierten wir entlang des Flusses Nive de Béréhobie in das bezaubernde Zentrum des Pilgerortes.






Wir schlenderten durch die mittelalterlichen Gassen rund um die Kirche, deren Glockenturm gleichzeitig das Stadttor an der Brücke über den Fluss ist. Überall zierten in roten Sandstein gehauene Jakobsmuscheln die Portale und Giebel der Häuser und entdeckten wir das gelb-blaue Muschelsymbol an einem Haus, verbarg sich dahinter eine Herberge, in der Pilger in der Regel für 10 Euro ein Bett (inklusive Wifi und oft auch Frühstück) bekommen. 
Nachdem wir den Stadtkern mit vielen netten baskischen Souvenirgeschäften erkundet hatten und unsere Mägen immer tiefer hingen, machten wir uns auf den Weg zur einer im Internet sehr gut bewerteten Pizzeria, die etwas außerhalb lag. Dass wir eine Überraschung erleben würden, sollten wir allerdings erst vor Ort feststellen. 
Und so liefen wir vorbei an hübschen kleinen Restaurants, aus denen es verführerisch duftete bis es um uns herum immer karger wurde und wir langsam Richtung Ortsausgang kamen. Doch weit und breit war kein Restaurant zu sehen, obwohl wir laut Google Maps schon mitten drin stehen mussten. Nur ein alter kleiner Renault Transporter, der seltsame kleine Schornsteine auf dem Dach hatte parkte am Straßenrand. 
Gerade als wir uns schulterzuckend auf den Rückweg machen wollten, entdeckte mein Mann ein handgemaltes Schild mit der Aufschrift „Ferme“ (Geschlossen) in der Frontscheibe des weißen Autos und uns wurde plötzlich klar, dass wir die vielgepriesene Pizzeria gefunden hatten, also einen Imbisswagen, der wahrscheinlich nur tagsüber geöffnet hatte. Wahrscheinlich gab es hier wirklich die beste Pizza des Ortes, aber wir waren offensichtlich zu spät dran und so liefen wir unseren „Jakobsweg“ wieder zurück ins Ortszentrum von St-Jean-Pied-de-Port. 
Inzwischen hatten sich die Außenplätze der Lokale gefüllt und wir fanden noch einen schönen Tisch auf der Terrasse des Restaurants Café de la Paix. Auf der Tageskarte standen Gambas ala Plancha (man merkt die Nähe zu Spanien, oder?) und für das Kind gab es die heißersehnte Pizza. Neben hervorragendem Wein gibt es im französischen Baskenland übrigens auch sehr leckeres Bier, beispielsweise das Eguzki, was herrlich erfrischend schmeckte. Als wir zurück durch die schmalen Gassen Richtung Stellplatz liefen, ging gerade die Sonne hinter den Bergen unter. 
In der Hoffnung noch ein schönes Foto zu erwischen, sprintete ich also die ungefähr drölfzigtausend Treppenstufen eines kleinen Pfades vorbei an Gärten und Hinterhöfen hoch zur Zitadelle, während meine Jungs gemütlich entlang des Flusses zurück zum Wohnmobil gingen. Völlig außer Atem oben bei der Zitadelle angekommen erwartete mich ein atemberaubender Blick in die Landschaft, über ganz St-Jean-Pied-de-Port und seine hübschen Nachbardörfer. Die Sonne verschwand gerade zwischen zwei Bergen. 
Ich war etwas zu spät dran, aber dafür gab es anschließend das allerschönste Abendrot und als ich mich auf den Rückweg zu meinen Männern machte, spiegelte sich der fantastische Himmel im Fluss und ließ das Wasser rosarot leuchten.




Am nächsten Morgen erwartete uns wieder strahlend blauer Himmel und Sonne satt. Nach einem entspannten Frühstück und einem Einkaufsstopp in einem Supermarkt am Ortsrand, in dem wir uns unter anderem mit einigen baskischen Spezialitäten eindeckten, ging die Reise weiter und wir verließen die Pyrenäen leider schon wieder. Das nächste Mal möchte ich hier unbedingt einige Tage länger bleiben, denn es ist einfach wunderschön, die Leute sehr nett und lecker essen kann man außerdem. 

Unsere Fahrt dauerte nun wieder etwas länger, denn so langsam mussten wir an den Rückweg denken und wir hatten noch drei Zwischenstopps geplant. 
Unser nächstes Ziel war ein beschaulicher See in der Nähe von Toulouse, mitten in Okzitanien und nannte sich Lac de Thoux St-Cricq. Hier gibt es einen hübschen 3-Sterne-Campingplatz, der mitten im Wald mit direktem Zugang zum Strand liegt. Da wir uns inzwischen außerhalb der französischen Ferienzeiten befanden und sich der See auch nicht direkt an der Autobahnroute Richtung Mittelmeer befindet, war es hier herrlich ruhig. Wir hatten freie Platzwahl (inkl. Strom und Wasseranschluss) und konnten somit unser Wohnmobil direkt am Wasser mit Blick auf den See parken. Der Campingplatz bot außerdem einen Brötchenservice und da ich gleich bei Ankunft bestellt hatte, stand am nächsten Morgen ein Körbchen mit knusprigem Baguette und frischen Croissants auf dem Tisch vor unserer Wohnmobiltür - ein toller Service, oder? Außer uns waren nur sehr wenige Campinggäste da, zum Wochenende hin sollte es jedoch wieder voller werden. Neben den Stellplätzen für Camper gab es auf dem Platz viele hübsche Mobilheime und große super ausgestattete Safarizelte zum Übernachten. 








Der See lädt zu einigen Wassersportaktivitäten ein, wie zum Beispiel Kanufahren, Segeln, Windsurfen oder Tretbootfahren. 
Da wir unser eigenes Stand Up Paddle schon die ganze Reise über in der Heckgarage des Wohnmobils mit dabei hatten, haben wir es kurzerhand aufgepustet und dann den See damit erkundet. Da der Wasserstand zum Zeitpunkt unseres Besuchs ziemlich niedrig und es am Rand etwas schlammig war (glücklicherweise hatte ich Badeschuhe eingepackt) war das Baden im See etwas abenteuerlich. Da wir dann doch lieber in glasklarem Wasser schwimmen wollten, haben wir das wunderschöne beheizte Outdoor-Schwimmbad auf dem Campingplatz besucht. Hier gibt es sogar zwei tolle Wasserrutschen für Kinder und einen Basket- und Volleyballplatz gleich nebenan. 
Die nächsten Geschäfte liegen übrigens etwas außerhalb, z.B. im 4 km entfernten hübschen Cologne. Da wir nur zwei Nächte am Lac de Thoux St-Cricq blieben, haben wir einfach vor Ort relaxt, noch einmal Sonne getankt, sind im Pool geschwommen, SUP gefahren und haben abends im traumhaftesten Sonnenuntergang lecker gegrillt. 

Am Tag unserer Abreise füllte sich der Platz wieder merklich, denn ein Wochenende mit fantastischem Wetter stand vor der Tür. 







So fiel uns die Abreise nicht ganz so schwer und wir machten uns auf den Weg zu unserem vorletzten Zwischenstopp, dem hübschen Städtchen Digoin, das direkt an der Loire im westlichen Burgund liegt. Die Fahrt war mit ca. 560 km eine der längsten Touren und so kamen wir erst nach ca. 7 Stunden  am Camping de la Chevrette in Digoin an. Das Reisen mit unserem Bürstner Lyseo Wohnmobil über längere Strecken in Frankreich war übrigens sehr entspannt, da wir erstens eine tolle Panoramasicht aus der Fahrerkabine hatten und dazu auf sensationell bequemen und zudem schicken Pilotensitzen saßen. Auf den Autobahnen war zu unserer Reisezeit auch nicht viel los, wir hatten keinen einzigen Stau und wenn man die ganze Zeit nicht schneller als 110 bzw. 130 kmh fahren darf, ist das wirklich angenehm, da niemand drängelt und man viel weniger Stress empfindet.  


Als wir am zeitigen Abend in Digoin eintrafen, war auf unserem Campingplatz schon gut etwas los, aber wir fanden dennoch einen schönen Platz am Hochufer der Loire. Gleich bei Ankunft hatte ich an der Rezeption wie inzwischen schon üblich Baguette und Croissants für den nächsten Morgen bestellt und die wirklich sehr nette Campingplatzbetreiberin gab mir noch hilfreiche Tipps für den Abend in Digoin. 


In den Pyrenäen hatten wir - aufgrund des mehr als verlockenden Angebots - überdurchschnittlich viele Lebensmittel eingekauft und so entschieden wir uns, einfach und schnell leckere Burger zu grillen und dann anschließend einen gemütlichen Stadtbummel zu machen. Es wurde inzwischen deutlich zeitiger dunkel, doch dank der hervorragenden Außenbeleuchtung am Wohnmobil konnten wir im Dunkeln problemlos draußen kochen. 

Der Campingplatz lag sehr zentral und so spazierten wir nach unserem Abendessen direkt an der wundervoll beleuchteten Promenade an der Loire entlang zur Brücke Pont Canal de Digoin. Die Brücke wurde im 19. Jahrhundert als Verbindung zwischen zwei Kanälen erbaut und überquert mit elf Bogen in zwölf Metern Höhe die Loire. 

Entlang unseres Weges lagen viele hübsche Restaurants und Bars, deren Gäste gemütlich draußen saßen. An der Brücke angekommen liefen wir nach links durch einige hübsche Gassen zum Place de l’Eglise. Hier befanden sich viele Boutiquen und Ladengeschäfte, aber auch Bäckereien, eine Metzgerei und Lebensmittelgeschäfte. Die Kirche wurde abends wunderschön angestrahlt und der Vorplatz war traumhaft bepflanzt. Das Örtchen Digoin ist übrigens durch seine Lage sehr bei Radfahrern und Kanuten beliebt und man konnte auf unserem Campingplatz Kanus für Kurztouren und auch Mehrtagestouren mieten. 







Nach einer entspannten Nacht und einem Frühstück in der Morgensonne ging unsere Reise zu unserem letzten Zwischenstopp weiter. Bereits zu Beginn unserer Reise überlegten wir, einen Halt im Elsass zu machen und so verbrachten wir die letzten beiden Urlaubstage im vielleicht schönsten Dorf Frankreichs, im bezaubernden Eguisheim südlich von Colmar. 


Da wir bereits am Tage zuvor schon eine lange Strecke gefahren waren gingen die knapp 380 km wie im Fluge vorbei und wir kamen entspannt am Nachmittag auf dem Campingplatz Des Trois Châteaux an. Der Campingplatz liegt idyllisch inmitten von Weinbergen und ist ein perfekter Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren oder eben einen Besuch von Eguisheim. 

Wir hatten großes Glück, dass wir noch einen schönen Platz erwischten, denn es reisten immer mehr Camper an. Um uns herum herrschte eine freundliche und ausgelassene Stimmung, was vielleicht einerseits an den zahlreichen holländischen Gästen, die meistens sehr entspannt sind lag oder vielleicht auch daran, dass auf nahezu jedem Tisch ein Fläschchen Wein stand und man offensichtlich die Köstlichkeiten der Region bereits nachmittags zelebrierte. Dafür hat man ja auch Urlaub und so öffneten wir uns auch eine Flasche leckeren Rosé, den wir noch im Kühlschrank unseres Wohnmobils eisgekühlt vorrätig hatten. Der Junior hatte es sich derweil mit Keksen im Wohnmobil gemütlich gemacht und freute sich, dass es auf diesem Campingplatz endlich wieder ein funktionierendes WLAN gab und er nun wieder mit seinen Freunden daheim chatten konnte. 


Schließlich packte uns doch noch die Wanderlust und so machten wir abends einen Abstecher in die wirklich charmante Altstadt mit ihren gepflasterten Ringgassen voller Lokale, Souvenirläden und Spezialitätengeschäften. Eguisheim hat neben typisch elsässischen alten Gebäuden mit Spitzdächern, bunten Farben und Fachwerkfassaden auch einiges an Blumenpracht zu bieten. Nahezu an jeder Ecke entdeckten wir Postkartenmotive. Aus den urigen Restaurants duftete es nach Flammkuchen und deftigen Speisen und wir wären eigentlich gerne zum Abendessen geblieben, aber wir hatten nun mal einige Tage zuvor in den Pyrenäen so reichlich eingekauft, dass wir lieber unsere Vorräte aufbrauchten und beim Wohnmobil grillten. 

Den letzten Tag unserer Reise verbrachten wir bis auf einen kurzen Stadtbummel gemütlich auf dem Campingplatz, lasen französische Zeitungen (bei denen wir nur die Hälfte verstanden), spielten Kniffel und Mäxchen mit dem Junior und ließen einfach die Seele baumeln. 







Abends kochten wir uns in der Küche des Wohnmobils Pasta Bolognese und gingen anders als sonst und sehr zum Bedauern unserer holländischen Nachbarn, die unsere Playlist - welche auf explizitem Wunsch etwas lauter über unseren Bluetooth-Lautsprecher lief - so gut fanden, dass sie alle Songs aus vollem Halse mitsangen zeitig zu Bett. Am nächsten Morgen mussten wir schließlich unseren lieb gewonnenen Lyseo TD wieder in Kehl bei Bürstner abgeben und vollbepackt (für das Packen hätten wir echt einen Preis verdient) mit unserem Auto die Heimreise antreten. 


Es waren 17 Tage Campingurlaub in Frankreich voller Erlebnisse, mehr als 2700km sind wir mit dem Bürstner Lyseo TD vom Burgund über Auvergne-Rhône-Alpes zum Atlantik bis hin zu den Pyrenäen und zurück durch Okzitanien und über die Loire bis ins Elsass gefahren. Wir hatten eine wunderschöne Zeit in einem wunderschönen Land mit einem wunderschönen Wohnmobil und von uns aus hätte die Reise gerne noch weitergehen können, doch die bayerischen Sommerferien neigten sich dem Ende und unser Urlaub war leider vorbei.


Wir kommen auf alle Fälle wieder und wer weiss, vielleicht schaffen wir es das nächste Mal bis zum Mittelmeer (warum wir dieses Mal nicht wie geplant ans Mittelmeer reisen konnten, lest ihr im ersten Teil HIER).


Und in meinem nächsten Camping Blogpost HIER zeige ich Euch, wie wir es uns im und um das Bürstner Wohnmobil herum so richtig wohnlich und gemütlich gemacht haben, gebe Tipps zum Dekorieren und Ordnung halten und erkläre, wie wir das Thema Wohnfühlen beim Camping ganz einfach umgesetzt haben. Außerdem habe ich für Euch die komfortable Lieblingsidee Camping-Packliste bzw. Deko-Chekliste notiert.


Und wer noch mehr Infos und Videos von unserem Campingurlaub in Frankreich sehen möchte, schaut gerne in meine Travel Highlights HIER auf Instagram. Dort findet ihr auch die ausführliche Roomtour durch den Bürstner Lyseo TD und diese verlinke ich Euch HIER ebenfalls. 

WICHTIGE INFO: Immer aktuell und richtig informiert über Reisewarnungen und sonstige Informationen zum Urlaubsland  seid ihr übrigens mit der "Sicher Reisen" App vom Auswärtigen Amt, die wir auch in unserem Urlaub täglich genutzt haben (unbeauftragte Werbung).


Liebe Grüsse und bleibt gesund!!


Fahrzeug Wohnmobil (Werbung/Kooperation):


Unser Reisefahrzeug: Wohnmobil Bürstner Lyseo TD 736 Privilege


(deutsche Varianten des französischen Privilege Sonderausstattungs-Modells, welches wir gefahren sind)



Dekoration:


Alle Kissen, Decken, Lichterketten, Tassen, Vasen und sonstige Campingdekoration gibt es im

 

Lieblingsidee Onlineshop 


Adressen der Camping-/Stellplätze von den Pyrenäen über Okzitanien, der Loire bis ins Elsass :


Die Preise beziehen sich auf die Nebensaison (wir waren Ende August/Anfang September unterwegs) die jeweils aktuellen Preise sind auf den verlinkten Webseiten der Campingplätze ersichtlich 

(Werbung unbeauftragt)


Saint-Jean-Pied-de-Port - Aire de Camping-Car du Fronton (ca. 9,- € Bezahlung am Automaten/ inkl. Strom und grossem Stellplatz, Entsorgung gratis, kein Wifi - Stadtkern ist in wenigen Minuten zu Fuss zu erreichen)


Lac de Thoux St. Cricq - Camping Lac de Thoux Saint-Cricq (ca. 27,- € grosser Stellplatz inkl. Strom, Wasser, Nutzung des Pools, kleiner Supermarkt, Brötchenservice etc. Wifi muss man extra bezahlen, nächster Ort ca. 4km entfernt)


Digoin/ Loire - Camping de la Chevrette (ca. 29,50 € freie Platzwahl, inkl. Strom, Brötchenservice, Wifi ist im Preis enthalten, funktionierte aber bei uns nicht, sehr viele Sanitärhäuser - Stadtkern ist in wenigen Minuten zu Fuss zu erreichen)


Eguisheim/ Elsass - Camping Des Trois Châteaux (ca. 24,- € inkl. Strom, Wifi, Entsorgung -Stadtkern ist in wenigen Minuten zu Fuss zu erreichen)




19. Oktober 2020

Unser unvergesslicher Camping Trip mit dem Wohnmobil durch Frankreich - Teil 1

Ganz sicher war unser diesjähriger Sommerurlaub mit dem Wohnmobil in Frankreich eine der schönsten und erlebnisreichsten Reisen, die wir in den letzten Jahren gemacht haben. Auf über 2700 km Fahrt haben wir so viel gesehen und erlebt und genau das ist das Wunderbare an einem Urlaub mit dem Wohnmobil - man richtet sich gemütlich ein, bleibt solange man möchte an einem Ort und zieht weiter, wenn einen die Reiselust wieder packt oder das Wetter woanders besser ist.

Gleich zu Beginn unserer Reise hatte es der Sommer noch einmal besonders gut gemeint und uns - als wir unser schönes Wohnmobil, den Bürstner Lyseo TD in Kehl (das liegt gleich neben Straßburg) abgeholt haben - mit 36 Grad im Schatten verwöhnt. Nachdem wir uns im Wohnmobil eingerichtet und alles eingepackt hatten, war ich angesichts der Hitze sehr glücklich, dass nicht nur ein paar Tage sondern mehr als zwei Wochen Urlaub mit Aussicht auf Meer und Berge vor uns lagen. Ferientage, die wir nach Lust und Laune füllen konnten, hätten wir nicht ausgerechnet das Jahr 2020. Ein pandemiegeprägtes Jahr, in dem das Reisen zwar wieder mit einigen Einschränkungen möglich ist, aber wir eigentlich nichts fest planen wollten, da wir uns nie sicher sein konnten, ob ein Reiseziel vielleicht schon in der nächsten Zeit zum Risikogebiet erklärt wird. 
Aus diesem Grund haben wir bis auf unsere erste Übernachtung nichts reserviert und uns direkt ins Abenteuer Wohnmobilurlaub gestürzt. Und wir hatten den Riesenbonus mit einem tollen Wohnmobil von Bürstner zu reisen, denn das bedeutete den Luxus zu haben, völlig autark zu sein. Von Schlafzimmer, Küche mit Gasherd und riesigem Kühlschrank bis hin zum Bad ist alles vorhanden und man kann sich also prima und mit komfortabel wie zuhause selbst versorgen, sogar wenn man an seinem Übernachtungsort keinen Strom oder Wasser hat. 

Das wunderschöne Frankreich ist zudem sehr camperfreundlich - es gibt kein europäisches Land, das so viele Campingplätze, Stellplätze und Serviceplätze (hier kann man bei Bedarf Wasser auffüllen, Grauwasser ablassen und Strom laden) anzubieten hat. Fast jede kleine Gemeinde verfügt über einen Stellplatz bzw. Parkplatz, auf dem Camper oftmals sogar gratis oder gegen eine kleine Gebühr übernachten können. 

Nun stellt sich die Frage, wie finde ich schöne Plätze, die möglichst ausgezeichnet liegen. Für uns schlug bei dieser Reise die Lage grundsätzlich die Ausstattung des Platzes, denn wir hatten schliesslich unsere komfortable Wohnung auf Rädern dabei. 

Da wir gerne zwei oder drei Tage nach Reisestart am Atlantik ankommen wollten, haben wir uns also zunächst entlang der Route von Strassburg nach Bordeaux orientiert und überlegt, wie viele Kilometer wir pro Tag maximal fahren möchten. Für den ersten Tag planten wir, nicht mehr als 250 km zu fahren, da wir das Wohnmobil und seine ganzen Features zunächst kennenlernen wollten. Bei der Suche nach schönen Stellplätzen haben wir hauptsächlich zwei Camping-Apps und Google Maps verwendet. Meiner Meinung nach hatte hier die Camper Contact App gegenüber der Park4Night App die Nase ein Stückchen vorn, da wir besser nach den Abmessungen des Fahrzeugs selektieren konnten. Viele größere Campingplätze sind in beiden Apps gar nicht eingetragen, was vermutlich daran liegt, dass die meisten Nutzer gerne möglichst günstig oder kostenfrei übernachten möchten. Da wir sehr gerne den Komfort eines großen Campingplatzes bei einem längeren Aufenthalt genießen wollten, haben wir also einige Male alternativ Google Maps zu Rate gezogen und dort die gewünschten Informationen und aktuelle Rezensionen gefunden. 

Der Besuch eines großen Campingplatzes in Frankreich lohnt sich besonders, wenn man länger bleiben möchte, denn hier gibt es immer Strom, meistens Wasser und teilweise auch das Abwasser direkt am Stellplatz und man hat oft noch andere Annehmlichkeiten wie einen Pool, Animation für Kinder und Restaurants oder einen Supermarkt. Dafür bin ich gerne bereit, mehr Geld auszugeben. Und manchmal ist es auch einfach Zufall, wo man landet. Das ist oft sogar das Beste, wie wir nicht nur einmal feststellen durften.

Aber gehen wir zurück zum Beginn unserer Reise. Als wir also am zeitigen Nachmittag von Kehl aus Richtung Atlantik starteten und nach circa drei Stunden Fahrt durch das wunderschöne Elsass entlang der Vogesen im Burgund an unserem ersten Zwischenstopp in Cromary ankamen, hatten wir schon einige Erfahrungen über das Reisen mit dem Wohnmobil in Frankreich gesammelt. Diese Tipps gebe ich gerne weiter. 


Besonders in Zeiten wie jetzt ist kontaktloses Zahlen mit dem Handy in Frankreich nahezu überall möglich. Kreditkartenzahlungen an den Mautstationen waren für uns nicht nötig, denn wir konnten überall einfach das Smartphone an das Lesegerät halten und mussten nichts berühren. Ähnliches gilt für das Tanken. Hier lohnte sich zunächst das Abfahren von der Autobahn, denn man spart ca. 20-30% der Kosten und fast überall - meistens auch bei den größeren Supermärkten - gibt es 24-Std.-Tankstellen. Man steckt dort einfach seine EC-Karte in den Tankautomaten (man zahlt nur soviel, wie man auch wirklich tankt) und vermeidet somit unnötigen Kontakt durch das Betreten einer Tankstelle. An einigen größeren  Tankstellen kann  man gegen Gebühr an einem Waschautomaten seine Wäsche waschen, Gasflaschen kaufen, Wasser auffüllen und zum Teil auch Grauwasser ablassen. Übrigens konnten wir ebenfalls in den meisten Restaurants, Supermärkten und Baumärkten kontaktlos mit dem Smartphone bezahlen.






Doch kommen wir zurück nach Cromary, einem idyllisch am kleinen Fluss Ognon in einer Talebene gelegenen Örtchen im schönen Burgund. Unseren bezaubernden Campingplatz mit dem klangvollen Namen Le Rive Verte Camping hatte ich über eine der Camping-Apps entdeckt, weil er dort als einer der besten Campingplätze Frankreichs bewertet wurde. Also fragte ich einige Tage vor Reisebeginn bei den netten Betreibern Heidi und Jan per Email nach einem schönen Platz für eine Nacht. Das freundliche Paar aus Belgien hat auf Ihrer Webseite Ihren Campingplatz und seine Stellplätze hervorragend beschrieben (Nummer, Grösse, Schatten, Hecke, Aussicht) und so konnte ich meinen Wunschplatz ganz einfach vorab aussuchen und wir haben ihn glücklicherweise auch bekommen. 


Da wir bei unserer Ankunft immer noch 36 Grad hatten, ging der erste Weg meiner beiden Männer Richtung Fluss, in dessen glasklarem Wasser man wunderbar baden konnte (Badeschuhe sind empfehlenswert, da es etwas steinig ist). Außerdem kann man hier Angeln, Paddeln (der Campingplatz hat auch einen Verleih) und wunderbar SUP fahren. Während meine Jungs also herausfanden, dass das Schwimmen durch die kleinen Stromschnellen richtig viel Spaß macht, bestellte ich bei Heidi Croissants - hier spricht man übrigens auch deutsch - und Baguette für das Frühstück am nächsten Morgen und unterhielt mich mit dem ein oder anderen Nachbarn.  


Eigentlich wollten wir noch einen kleinen Spaziergang durch dien Ort machen, aber wir waren von der Reise und den Temperaturen ziemlich erschöpft. Also kochten wir leckere Pasta und ließen den Abend gemütlich bei Kerzenschein und einer Flasche Weißwein draußen vor unserem Wohnmobil mit Blick auf das rauschende Wasser ausklingen. Da es auf unserem Campingplatz ein gutes WLAN gab, war auch der Junior - der es sich inzwischen im Wohnmobil auf seinem Hubbett gemütlich gemacht hatte - glücklich. In der Nacht begann es irgendwann zu regnen, was uns herrlich schlafen ließ und so sind wir am nächsten Morgen nicht besonders zeitig aber dafür gut erholt aufgewacht. Da die Sonne bereits durch die Wolken blinzelte, frühstückten wir typisch französisch die am Tage zuvor bestellten frischen Croissants und knuspriges Baguette mit einem Kaffee draußen. Am liebsten wäre ich noch einen ganzen Tag geblieben doch wir hatten noch einige hundert Kilometer vor uns und brachen gegen Mittag weiter Richtung Vichy auf.


Nach weiteren 300 km Fahrt kamen wir erst am Abend an unserem zweiten Zwischenstopp, dem Campingplatz Le Croix St. Martin in Abrest direkt bei Vichy, dem bekanntesten französischen Heilbad in der Region Auvergne-Rhône-Alpes an. Der Familien-Campingplatz liegt fußläufig am Fluss Allier und von hieraus kann man innerhalb weniger Minuten mit dem Fahrrad nach Vichy fahren. Auf dem Campingplatz gibt es außerdem viele Mobilheime, einen beheizten Swimmingpool und eine kleine Snackbar. Wir waren leider zu kurz da, um uns das schöne Vichy anzusehen. Diesen Besuch werden wir jedoch bei nächster Gelegenheit nachholen, denn es gibt hier sechs Heilwasserquellen und den Pavillon Célestins, in der sich die berühmte Quelle von Vichy befindet. Das Vichy Thermal Spa ist außerdem ein wahrer Tempel für Wellness. Und der 100 Hektar großen See von Allier bietet an seinen Uferpromenaden zahlreiche Freiluftaktivitäten wie Wassersport (Surfen, Kanu, Wasserski, Angeln), Tretboot, Minigolf, Spielplätze für Kinder. 


Da wir unbedingt am nächsten Tag am Atlantik ankommen wollten, fuhren wir am Morgen zeitig los und setzten uns als drittes Reiseziel die Gegend um Arcachon und die Dune du Pilat. Während der etwas mehr als 500 km langen Fahrt wählten wir einige Campingplätze von Cap Ferret bis Arcachon aus, kramten unsere Französisch-Schulkenntnisse hervor und riefen direkt an, um dann festzustellen, dass man einige Details dann doch irgendwann besser auf Englisch klärt. 


Zunächst hatten wir vermeintlich kein Glück, da wir mit unserer Wohnmobilgröße (der Bürstner Lyseo TD ist 7,49 m lang und wir hatten noch drei Fahrräder auf dem Heckgepäckträger dabei, wofür man noch einen Meter dazurechnen kann), nicht auf jeden Platz passten, doch dann kam es letztendlich viel besser. Nachdem also die ersten zwei Telefonate zwar sehr interessant waren aber erfolglos blieben, fuhren wir zwei Plätze direkt an der Dune du Pilat an und fragten einfach vor Ort nach. Wir hätten überall noch einen Platz bekommen , aber leider nur auf sandigem Boden, wovon man uns direkt abriet. Die Erfahrung, wie es ist ein "Schiff in den Sand zu setzen", sollten wir offensichtlich erst zu einem späteren Zeitpunkt machen. 


Hungrig und etwas müde von der Reise fuhren wir also die Küstenstraße weiter, bis mein Mann plötzlich spontan nach rechts abbog und wir im Handumdrehen auf einem Parkplatz mitten im Pinienwald standen, der sich zugleich als unser Stellplatz für die nächste Nacht entpuppte - direkt am Plage du Petit Nice. Auf den ersten Blick sah es hier nach etwas "wilderem" Camping aus und wir hatten das unfassbare Glück mit unserem großen Wohnmobil erstens gerade und zweitens sicher zwischen zwei Bäumen zu stehen. Als wir ausstiegen, konnten wir schon das Rauschen des Atlantiks hören und so schnappten wir uns direkt unsere Badesachen und liefen zum Strand. Was für ein traumhafter Anblick - der Strand so endlos weit, dahinter die sanften Dünen mit Pinienwäldern und dazu das leuchtende Meer mit seinen tollen Wellen. Da waren wir alle wieder wach und als wir nach einem ausgiebigen Bad wieder zurück zum Wohnmobil liefen, reservierten wir uns noch einen Tisch zum Abendessen in einem hübschen Strandrestaurant, namens Chez Aldo. 


Hier gab es fantastische Moules Frites (Muscheln eigentlich mit Pommes, die waren aber gerade aus, deshalb gab es dazu Salat und Baguette) für uns Erwachsene und Steak Haché (eine Art Frikadelle oder Fleischküchle zu deutsch) für den Sohnemann. Als im Hintergrund der Sonnenuntergang den Himmel rosarot färbte, schnappte ich mir noch einmal meine Kamera, um zum Strand zu laufen und das kann ich nur jedem empfehlen. Die Sonnenuntergänge am Atlantik sind einfach wunderschön und immer wieder spektakulär.


Frankreich Atlantik Reise Arcachon


Frankreich Atlantik Reise Arcachon

Frankreich Atlantik Reise Arcachon

Zurück am Wohnmobil rätselten wir immer noch, ob wir für diese Nacht zahlen müssen oder nicht, denn es gab da diesen Automaten (der aber nicht funktionierte) und ab 20 Uhr war das Stehenbleiben eigentlich gebührenpflichtig. In den Camping Apps herrschen über den Platz die wildesten Meinungen, nicht nur was das Bezahlen anging und mit der Zeit versteht man, dass einige Nutzer offensichtlich über ein außerordentliches Maß an Phantasie verfügen. Also haben wir unsere sympathischen Wohnmobil-Nachbarn gefragt und nachdem wir von sowohl von einer jungen französische Familie als auch einem deutschen Rentner die Auskunft bekamen, der Automat sei wirklich seit Monaten kaputt und man könne gar nicht bezahlen, waren wir überzeugt. 


Auf diesem Platz und auch auf vielen anderen Gratis-Stellplätzen sollte man beachten, dass man oft vor dem Camper keine Tische aufstellen, die Markise ausfahren und draußen nicht kochen oder grillen darf.  Diese Regeln wurden hier offensichtlich eher als Empfehlung gesehen, denn es gab viele, die ganz gemütlich draußen vor Ihren Fahrzeugen saßen. 


Insgesamt war es ein sehr entspannter Ort und nachts erstaunlich ruhig. Am nächsten Morgen irgendwann nach 8 Uhr wurde das Gelände durch eine Art "Waldwacht" kontrolliert, die nach dem Rechten sah. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt bereits gefrühstückt, denn wir waren zum Sonnenaufgang schon am Strand und haben zum ersten Mal in diesem Urlaub unsere Drohne fliegen lassen. Das war so wunderschön - ich muss zugeben, dass ich zunächst etwas skeptisch war, als sich mein Mann die Drohne kaufte, aber inzwischen bin ich ein großer Fan. Die Aufnahmen und Videos sind herrlich und da es am Atlantik endlos weite und menschenleere Strände gibt, kann man hier wunderbar fliegen.

Frankreich Atlantik Reise Arcachon

Bürstner Lyseo TD Wohnmobil Lieblingsidee

Frankreich Atlantik Strand Arcachon

Da die größte Wanderdüne Europas - die Dune du Pilat - nur einen Katzensprung entfernt von unserem Übernachtungsort lag, machten wir uns direkt nach dem Frühstück samt Wohnmobil auf den Weg und da wir zeitig am Vormittag dort ankamen, fanden wir auf Anhieb einen großen Platz am Straßenrand am südlichen Zipfel der Düne (noch vor den großen Campingplätzen, die direkt an der Düne liegen) zum Parken. Die Parksituation ändert sich vermutlich, je später man hier ankommt und auch am Wochenende oder in der Hauptsaison wird es um einiges voller sein - von daher lohnt sich zeitiges Aufstehen. 


Über einen kleinen Schleichweg durch den Wald mit ganz viel Farn - hier ist überall Farn - ging es direkt zur Düne. Und dann standen wir davor - vor diesem riesigen endlos und surreal wirkenden Sandgebirge und liefen zunächst minutenlang bergauf. Es war ziemlich anstrengend - die Düne ist immerhin teilweise bis zu 110 m hoch - das trainiert Beine und Po - aber dafür wurden wir oben angekommen mit einer gigantischen Aussicht über die Bucht von Arcachon bis hin zum Cap Ferret belohnt. 


Das war wunderschön und je nachdem wie sich gerade die Wolken türmten oder plötzlich die Sonne durch diese strahlte, erlebten wir ein fantastisches Naturschauspiel. Wer möchte, kann hier stundenlang spazieren gehen, die Länge der Düne bemisst sich auf ungefähr 2,7 km und sie ist bis zu 500 m breit, aber wir hatten an diesem Tag noch etwas anderes vor, denn unsere Reise ging weiter.

Frankreich Atlantik Reise Dune du Pilat

Frankreich Atlantik Reise Dune du Pilat

Frankreich Atlantik Reise Dune du Pilat

Frankreich Atlantik Reise Dune du Pilat

Gegen Mittag verließen wir also die Dune du Pilat, legten noch einen Zwischenstopp zum Einkaufen bei einem großen Supermarkt in Mimizan ein und kamen nachmittags an unserem nächsten Ziel am Atlantik im wunderschönen Moliets-et-Maa besser gesagt direkt in Moliets Plage an. 


Mein Mann kennt diesen Ort bereits seit Kindheitstagen und wir hatten das große Glück, dass wir einen tollen Platz auf unserem Wunschcampingplatz, dem Camping Le Saint Martin direkt in der Nähe des Strandes bekamen (ohne vorher zu buchen, denn inzwischen befanden wir uns nicht mehr in der Hochsaison). Bei großen Campingplätzen wie diesem lohnt es sich, sich vorab mit dem Lageplan des Platzes vertraut zu machen und so haben wir gezielt an der Rezeption nach einem Platz mit mehr Komfort gefragt. Diese Plätze kosten oft nur ein paar Euro mehr und man hat neben einer meist schöneren Lage und dem obligatorischen Strom auch einen Wasseranschluss und wie bei uns sogar einen Abwasserschacht direkt am Platz. Das fanden wir sehr komfortabel, denn da wir länger stehen blieben, mussten wir uns um die Tankstände von Nutz- und Grauwasser keinen Kopf machen, da wir jederzeit auffüllen und ablassen konnten. 

Zunächst wollten wir nur 4 Tage bleiben, doch dann kam es anders und wir verlängerten aus verschiedenen Gründen unseren Aufenthalt um insgesamt weitere 4 Tage. Doch dazu später mehr. 

 

Direkt bei unserer Ankunft probierten wir zunächst unfreiwillig aus, wie man sich mit dem Wohnmobil auf Sand festfährt. Die Campingplätze direkt am Meer haben gelegentlich einen ziemlich sandigen Untergrund und obwohl wir auch eine Steinplatte auf unserem Stellplatz hatten musste man erst einmal auf diese gelangen und zwar über eine sandige Zufahrt. 


Bei unserem ersten Anlauf scheiterten wir prompt und setzten also unser inzwischen äußerst lieb gewonnenes Bürstner Lyseo Wohnmobil direkt in den Sand. Das rechte Vorderrad hatte sich leicht eingegraben und es ging weder vorwärts noch zurück. Glücklicherweise hatten wir perfekt ausgestattete und ziemlich entspannte Survival-Camper als künftige Campingnachbarn, die ihre Outdoor-Yoga Stunde prompt unterbrachen und eine Anfahrhilfe (bzw. einen sogenannten Sandtrack) aus Ihrem schwarzen Geländewagen zauberten. Sie schoben das große Plastikteil einfach unter das Vorderrad des Wohnmobils und wir waren im Handumdrehen wieder befreit. 

Sollten wir je ein Wohnmobil unser eigen nennen, wäre das meine allererste Anschaffung. Alternativ hätte uns natürlich auch der Service vom Campingplatz herausgezogen (denn das kommt öfter vor), aber so ging es viel schneller. 


Ich erwähne an dieser Stelle lieber nicht oder vielleicht doch, dass unsere Lehrstunde für Wohnmobilneulinge längst noch nicht vorbei war. Denn als wir dann mit etwas mehr Schwung nahezu perfekt auf der Steinplatte geparkt hatten, stellten wir nur Sekunden später fest, dass wir mit dem Wohnmobil verkehrtherum standen. Unsere Tür und somit auch die Markise zeigten direkt Richtung Hecke, also mussten wir noch ein weiteres Mal über den Sand und wenden, um dann wieder andersherum bzw. rückwärts auf den Platz zu fahren. Eine wunderbare Lektion, denn danach konnte mein Mann nicht nur perfekt einparken, sondern wir machten auch keine Anfängerfehler mehr. Man kann sich vielleicht vorstellen, dass uns das erste eiskalte Getränk aus unserem Wohnmobil-Kühlschrank an diesem Tag besonders gut geschmeckt hat.

Außerdem waren wir am Meer und wussten, daß wir nun erst einmal einige Tage bleiben würden. Und wir hatten eine tolle Zeit. Der Atlantik und die Strände sind schier endlos und es gibt richtig tolle Wellen. Man kann hier Surfen, Wellenreiten, Kiten oder einfach nur mit einem Bodyboard ins Wasser springen. Während meine Jungs es richtig gut draufhaben, fehlte mir noch etwas Übung, so dass ich ziemlich viele Wellen von unten gesehen habe. 

Bürstner Lyseo TD Wohnmobil Lieblingsidee

Frankreich Atlantik Moliets Plage Strand

Bürstner Lyseo TD Wohnmobil Lieblingsidee

Frankreich Atlantik Moliets Plage Strand


Frankreich Atlantik Moliets Plage Strand

Direkt am Campingplatz Le Saint Martin befindet sich die Strandpromenade von Moliets mit hübschen Cafés, kleinen Supermärkten und Geschäften, einige coole Surf-Shops bzw. Surf-Schulen sowie viele nette Restaurants. Nicht zu vergessen die wunderbaren Naschstände mit leckerem Eis, Crêpes und Chichis (auch als Churros bekannt). Mehrmals pro Woche findet hier auch ein kleiner Wochenmarkt mit vielen regionalen Spezialitäten und Lebensmitteln statt. 


Da sich Moliets im Baskenland befindet und man die Nähe zu Spanien deutlich spürt, findet man hier neben zahlreichen französischen Köstlichkeiten auch viele spanische und sogar portugiesische Gerichte von Pasteis de Nata (diesem leckeren Blätterteiggebäck, das mit einer Art Pudding gefüllt ist) bis hin zu klassischer Paella. Besonders praktisch fanden wir, dass wir diese Köstlichkeiten fast überall auch "To Go" bekamen. 

Unter anderen Umständen wären wir wahrscheinlich viel öfter ins Restaurant essen gegangen, aber nachdem die Infektionszahlen in Frankreich zwar zu unserem Reisezeitpunkt nicht in den Regionen, wo wir waren, aber dennoch weiter anstiegen, waren wir ganz froh über diese Alternative. Außerdem hatten wir das Glück unsere eigene Küche mit einem dreiflammigen Herd im Lyseo Wohnmobil dabei zu haben.

 

Da wir auf dem praktischen Heckgepäckträger des Wohnmobils unsere Fahrräder mitgenommen hatten, waren wir überall wunderbar mobil. An einem etwas kühleren Tag brachen wir also zur einer Radtour zu einem See, dem Étang in Moliets-et-Maa auf, um uns auf die Spuren des Ferienortes begeben, wo man mein Mann viele Urlaube in seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. 

Der alte Pelotaplatz (Pelota ist ein typisch baskisches Rückschlagspiel) ist immer noch da und ebenso die Stierkampfarena (wo glücklicherweise kein Stier getötet wird) und es wirkt auf mich immer so herrlich entspannt, wenn man die älteren Semester beim Boule bzw. Pétanque beobachtet. Etwas konträr dazu waren am Strand von Moliets Mölkky oder Wikingerschach total angesagt, was möglicherweise an den vielen deutschen Urlaubern auf dem Camping Le St. Martin lag.


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Frankreich Moliets Chichi Churros


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Ursprünglich wollten wir die in der zweiten Urlaubswoche weiter Richtung Mittelmeer fahren, aber dann kamen uns zwei Dinge dazwischen. 


Zunächst ein Wetterumschwung, denn wir hatten plötzlich Regen, viel Regen und sogar kurzfristig einen Fluss direkt vor der Wohnmobiltür. Und das gleiche Wetter war auch am Mittelmeer und ebenso an den Pyrenäen, wo wir auf dem Weg zur anderen Küste übernachten wollten. 


Gleichzeitig vergrößerte sich die Region der Risikogebiete am Mittelmeer und das betraf zwar noch nicht die Ecke, die wir bereisen wollten, aber wie sollte man sich da sicher sein. Deshalb sind wir kurzerhand noch geblieben und so verlängerte sich unser Aufenthalt in Moliets um einen regnerischen und zwei sonnige Tage. 


Zum Thema Camping in Frankreich in Corona-Zeiten kann ich vielleicht an dieser Stelle noch ein bisschen aufklären. Auf dem Campingplatz in Moliets war es Pflicht, eine Mund-Nasen-Schutz im den Sanitärräumen und beim Abwasch zu tragen (das galt auch auf allen anderen Campingplätzen, die wir besucht haben) - die Zahl der Besucher beim Pool wurde begrenzt, für den Indoorpool mit Wellnessbereich musste man sich bei der Rezeption anmelden und auf der Strandpromenade bzw. auf Märkten und öffentlichen Plätzen war das Tragen der Maske ebenso selbstverständlich. 

Wir hatten uns im Nu daran gewöhnt und ich empfand das zu keiner Zeit als Einschränkung.

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Bürstner Lyseo TD Wohnmobil Lieblingsidee

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Ein bisschen wehmütig, aber gespannt auf viele neue Entdeckungen ging unsere Reise dann weiter in die wunderschönen Pyrenäen zum Start des Jakobsweges. 
Danach verbrachten wir zwei entspannte Tage an einem idyllischen See bei Toulouse in Okzitanien, übernachteten in einer zauberhaften kleinen Stadt direkt an der Loire und reisten für zwei weitere wundervolle Tage ins schönste Dorf Frankreichs im Elsass. 
Doch dazu mehr im zweiten Teil unseres unvergesslichen Camping Trips durch Frankreich.

In einem weiteren Blogpost HIER zeige ich, wie wir es uns auf unserer Reise im Wohnmobil richtig gemütlich gemacht haben und gebe nützliche Tipps, welche praktischen Deko-Accessoires auf keinen Fall fehlen dürfen und habe für Euch meine komfortable Camping Packliste und Deko-Checkliste notiert.

Und wer noch mehr Infos und Videos von unserem Campingurlaub in Frankreich sehen möchte, schaut gerne in meine Travel Highlights HIER auf Instagram. Dort findet ihr auch die ausführliche Roomtour durch den Bürstner Lyseo TD und diese verlinke ich Euch HIER ebenfalls. 

Viel Spaß beim Schauen und bleibt gesund!

WICHTIGE INFO: Immer aktuell und richtig informiert über Reisewarnungen und sonstige Informationen zum Urlaubsland  seid ihr übrigens mit der "Sicher Reisen" App vom Auswärtigen Amt, die wir auch in unserem Urlaub täglich genutzt haben (unbeauftragte Werbung).

Adressen und Links
(enthält teils beauftragte und unbeauftragte Werbung):

Wohnmobil (Werbung/ Kooperation)

Wohnmobil Bürstner Lyseo TD Privilege


(deutsche Varianten des französischen Privilege Sonderausstattungs-Modells, welches wir gefahren sind)

Campingplätze  (unbeauftragte Werbung):

Die aktuellen Preise (die je nach Saison sehr unterschiedlich sein können) findest du auf den jeweilig verlinkten Seiten des Campingplatzes

Cromary - La Verte Rive Camping (ÜN inkl. Wifi, Strom ca. 24,- € Brötchenservice)

Vichy/Abrest  - Camping Le Croix St. MartinÜN inkl. Wifi, Strom, Schwimmbad ca. 30,- € Brötchenservice)

Stellplatz Arcachon/ La Teste-de-Buch - ÜN (ohne Strom etc.) gratis, da Automat außer Funktion ist (der Stellplatz selbst hat leider keine Homepage, aber über das Restaurant Chez Aldo findet ihr den Platz am Plage du petit Nice, Route d'Arcachon À Biscarrosse, 33115 La Teste-de-Buch)

Moliets-Plage - Camping Le Saint Martin (ÜN je nach Saison unterschiedlich, zunächst ca. 50,- € inkl. Strom, Wasser, Abwasser, Pool ab 30.08. ca. 29,-€ pro Nacht)